6. Januar 2010

Berlin-Kreuzberg: versiko geht - tetrateam kommt

Ehemalige Berater der versiko AG gründen nachhaltiges Beratungsunternehmen


Dreizehn Jahre war Manfred Jörger für einen Pionier nachhaltiger Finanzdienstleistungen tätig. Als Vertreter der versiko AG baute er die Berliner Filiale auf - zunächst unter dem Dach der Ökobank in der Kurfürstenstraße später am Engeldamm unweit von Berlins erstem Kinderbauernhof.

Zunächst expandierte das Unternehmen kräftig und zog viele neue engagierte Finanzberater an, denen ethische und ökologische Aspekte im Finanzsektor ebenso wichtig waren wie die klassischen Aspekte Rendite und Sicherheit.


Die ambitionierten Expansionspläne des bis Ende 2009 bundesweit durch Filialen präsente Unternehmen erfüllten sich jedoch nicht. Im August 2009 wurde deshalb die Unternehmensstrategie grundlegend geändert.


Die Ankündigung der Auflösung sämtlicher Filialen durch das versiko-Stammhaus in Hilden traf Manfred Jörger zunächst wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Nun jedoch sieht er vor allem die positiven Chancen eines Neuanfangs.
Gemeinsam mit den langjährig befreundeten Kollegen Martin Blaczejewski und Oliver Ginsberg gründete er zum Jahresende 2009 tetrateam - Nachhaltige Konzepte für Vorsorge und Vermögen OHG. Das Unternehmen wird nachhaltige Finanzberatung mit einem neuen Konzept fortsetzen.

Der Tetraeder symbolisiert die Philosophie des Unternehmens. Die traditionellen Aspekte der Finanzplanung (Ertrag, Sicherheit, Verfügbarkeit – gelbes Dreieck) werden um den Aspekt der "Nachhaltigkeit" erweitert, der darin besteht, ökologische (grünes Dreieck), soziale (rotes Dreieck) und wirtschaftliche (blaues Dreieck) Belange in Einklang zu bringen. Werden die Dreiecke an allen Seiten zusammengefügt entsteht die Figur des Tetraeders: Die Finanzberatung wird damit in eine neue Dimension gebracht.

"Eine Verquickung mit Vertriebsinteressen wird es bei tetrateam nicht geben" so Oliver Ginsberg, der zwischenzeitlich für das ebenfalls ethisch ausgerichtete Unternehmen plansecur tätig war. "Dafür sorgt nicht nur die Unabhängigkeit von Produktgebern, sondern auch das Vergütungssystem: Für die Berater wird es einheitliche Provisionen geben, so dass die in der Finanzberatung allgegenwärtige Steuerung des Vertriebs über Provisionssätze der jeweiligen Anbieter ausgeschlossen ist. Umsatzwettbewerbe, Incentives und Bonuszahlungen sind ebenfalls ausgeschlossen" Alternativ wird stattdessen auch Honorarberatung angeboten.
Beispiel: Anbieter von Rentenversicherungen bieten für die Vermittlung Provisionssätze zwischen 4 und 5 Prozent an. Berater bei tetrateam erhalten unabhängig davon immer einen einheitlichen Vergütungssatz von 3%. Die Empfehlungen der Berater orientieren sich deshalb nur am tatsächlichen Bedarf. Mehrprovisionen fließen nach Abzug laufender Bürokosten in einen Fonds zur Förderung von Organisationen, Unternehmen und gemeinnützigen Projekten, die in besonderer Weise Verantwortung für Umwelt, sozialen Zusammenhalt und interkulturelle Verständigung übernehmen.

Laut Martin Blaczejewski strebt das Unternehmen keine bundesweite Expansion an: "Wir orientieren uns eher am Netzwerk-Gedanken und streben einen regelmäßigen Fachaustausch mit anderen Kolleginnen und Kollegen an. Dadurch profitieren die Mandantinnen und Mandanten von der jahrzehntelangen Erfahrung vieler nachhaltig orientierter Vermögensberater und können auch nach einem Umzug vor Ort weiter nachhaltig betreut werden. Die jeweiligen Büros arbeiten aber wirtschaftlich völlig unabhängig voneinander."

Die Zeit zentralistischer Strukturvertriebe ist seiner Meinung nach abgelaufen. "Moderne Informationstechnologien begünstigen die effiziente Zusammenarbeit kleiner Beratungsunternehmen auf der Basis gemeinsamer Qualitätsstandards."

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